Beschwerden,  Gesundheit

Schnarchen und Schlafapnoe

Regelmäßiges Schnarchen bereitet nicht nur dem Bettnachbarn schlaflose Nächte, es ist auch sehr lästig. Zudem können häufige Atemaussetzer auch gefährlich werden.

Alle tun es, der etwas übergewichtige Postbote, der übermüdete Schichtarbeiter und auch die ältere Dame von nebenan: schnarchen. Aber das ist nicht wirklich verwunderlich, denn 70 bis 80 Prozent aller deutschen Männer über 50 Jahre und die Hälfte aller Frauen nach der Menopause, also etwa ab 50 Jahren machen im Schlaf Geräusche.

Markerschütterndes Sägen oder auch nur leises Rasseln – das typische Schnarchen entsteht, weil Muskeln n Hals und Rachen erschlaffen. In den so verengten Atemwegen lässt der Luftstrom die weichen Gewebeteile vibrieren. Schnarcher sind zudem oft stark übergewichtig, denn das Fett sitzt nicht nur auf den Hüften, sondern in geringem Maße auch im Rachen und verengt so den Atemweg.

Da mit den Jahren die Muskeln im Hals erschlaffen, ist das Schnarchrisiko im Alter höher. Andere Ursachen können Alkoholkonsum, Übermüdung oder auch Medikamente sein. Gleichzeitig können auch noch anatomische Gründe dazukommen, wie ein kleiner Unterkiefer, ein angeborener verengter Hals oder eine chronische Verstopfung der Nase.

In der Regel gilt Schnarchen eigentlich als harmlos, gefährlich wird es erst, wenn die Atemwege durch schlaffes oder dickes Gewebe im Rachen so blockiert werden, dass keine Luft mehr hindurch kommt – und der Atem kurzzeitig aussetzt. Etwa 4 Prozent der Männer und zwei Prozent der Frauen sind von dieser obstruktiven Schlafapnoe betroffen. Durch die nächtlichen Atemaussetzer wird der Schnarcher wiederholt wach, das ist ein Reflex des Körpers, damit er nicht erstickt. Das Fatale daran ist, die Unterversorgung mit Sauerstoff belastet das Herz und vermutlich zieht die Schlafstörung auch Krankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall nach sich.

Ein Warnzeichen für die gefährliche Schlafstörung ist etwa eine extreme Müdigkeit tagsüber, obwohl man ausreichend geschlafen hat. Auch zu hoher Blutdruck kann eine Folgeerscheinung von Schlafapnoe sein, genauso wie häufiges nächtliches Wasserlassen.

Wer also laut und unregelmäßig schnarcht oder eines der Anzeichen an sich bemerkt, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen. Kommen die Risikofaktoren wie Übergewicht hinzu wird wahrscheinlich die Atmung per Computer eine Nacht lang überwacht oder der Betroffene muss in ein Schlaflabor. Wenn die Diagnose Abnoe vorliegt müssen Gegenmaßnahmen getroffen werden. Zuverlässige Abhilfe bringen Atemmasken, sie blasen mit Überdruck Luft in die Atemwege und halten sie offen. Ob es etwas nützt, das störende Gewebe durch eine Operation zu entfernen ist fraglich, denn der Eingriff wirkt nicht in allen Fällen, denn oft kommen die Symptome zurück.

Bei normalen Schnarchern kann bereits das Schlafen in Seitenlage anstatt auf dem Rücken helfen. Empfohlen werden auch Biss-Schienen, die den Unterkiefer nach vorn schieben und dadurch den Rachen straffen.

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