Einkaufen mit Köpfchen
Einkaufen mit Köpfchen
Gerade mit zunehmendem Alter wird es immer wichtiger, seinem Körper hochwertige Lebensmittel zu zuführen. Dabei ist es bei den massiven Werbeslogans gar nicht so einfach, die wirklich gesunden und nährstoffhaltigen Produkte heraus zu filtern. Die großen Werbeaufschriften auf den Vorderseiten dienen allein der Verkaufsförderung – was an Inhaltsstoffen wirklich drin ist, steht in der Regel kleingedruckt auf der Zutatenliste seitlich oder auf der Rückseite. Dabei stehen die Inhaltsstoffe mit den größten Anteilen immer ganz oben. Wenn also an erster Stelle Kristallzucker mit 30% und an zweiter Stelle Fruchtzucker mit 20% angegeben sind, dann enthält das Produkt schon mal die Hälfte reinen Zucker. Sie sollten in der Lage sein, zu unterscheiden, welche Stoffe wirklich enthalten sind, und mit welchen Aussagen Sie geködert werden sollen. Denn der Nahrungsmittelindustrie geht es nicht um Ihre Gesundheit, sondern allein um möglichst hohe Gewinne – und das versucht sie mit allen Mitteln zu erreichen.
Einige Beispielformulierungen:
Natürliche und naturidentische Inhaltsstoffe – viele Menschen verbinden mit dem Wort „natürlich“ auch den Begriff „gesund oder Gesundheit“. „Natürlich“ bedeutet nicht automatisch auch gesund. Ein Apfel ist ein natürliches Produkt, das Gleiche kann man aber auch von Sahne sagen. Wenn zum Beispiel das Etikett einer Saftflasche darauf hinweist, dass der Saft aus natürlichen Zutaten hergestellt wurde, jedoch der Zuckergehalt die Liste der Zutaten anführt sowie eine hohe Anzahl an Konservierungsstoffen und naturidentischen Aromastoffen enthält, so ist das alles andere als ein gesundes Produkt.
Fettreduzierte Produkte – Fettreduziert heißt nicht, dass ein Nahrungsmittel wenig Fett enthält. Wenn ein Käse 50% Fett enthält und der fettreduzierte Käse „nur 30%“, so ist das immer noch eine beachtliche Menge. Und wie schnell wir unseren Tagesbedarf an Fetten (normal ca. 70g) aufgenommen haben, zeigt das folgende Beispiel: Schon ein Leberkäse-Semmel enthält ca. 40g Fett. Übrigens der durchschnittliche Fettverbrauch eines Bundesbürgers liegt bei ca. 140g/Tag.
Vollkornprodukte – Da die Ernährungsexperten ständig darauf hinweisen, dass wir uns vollwertig ernähren sollen, wird mit dieser Aussage natürlich kräftig die Werbetrommel gerührt. Auf den meisten Brotsorten steht, dass es sich um ein Vollkornprodukt handelt. Entscheidend ist jedoch der Gesamtanteil und nicht die 10 Körner, welche das Brot enthält. Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie „100% Vollkorn“ lesen.
Seien Sie generell vorsichtig bei der Aussage „reduziert oder light-Version“! Denn wenn das Normalprodukt einen entsprechend hohen Zucker- oder Fettgehalt hat, bedeutet das, dass das reduzierte Produkt immer noch einen hohen Gehalt an den entsprechenden Inhaltsstoffen hat.